Kurs-Übersicht

Leider nichts gefunden!

Inhalt komplett durchsuchen

Kapitel 9: Wachstum und Sorgfaltspflicht

Info-Brief Nr. 0035: Wachstum und Sorgfaltspflicht Humanitär-Akademie Initiative Siglinde e. V.

Von: Internationale Projektkoordination

An: Konvoileiter


Liebe Konvoileiter,

ihr habt nun das Protokoll unseres Executive-Meetings bekommen. Die Monate der Konvois sowie die 10-Tages-Zeiträume und die Konvoleiter der einzelnen Monate wurden definiert. Damit ist dieser Schritt abgeschlossen.

Wir haben festgestellt, dass wir von 44 Heimen die Adressen haben, also nicht nur 30. Wir werden eine Form finden, alle 44 zu ermitteln.

Nun, der Grund für diese Mail ist folgender: Im Laufe der letzten Jahre und auch schon lange zuvor haben wir es geschafft, uns einen recht guten Namen zu machen bezüglich Qualität, Zuverlässigkeit und Methodologie (Verfahrensweisen). Wie ihr verstehen könnt, beinhaltet Wachstum nicht nur Wachstum in Menge, sondern auch in Qualität und Zuständigkeit. Die Zuständigkeit, von der ich heute sprechen möchte, ist Sorgfaltspflicht bezüglich der Aufrechterhaltung und ständigen Verbesserung unserer Marke "Initiative Siglinde".

Ich möchte nun einige Punkte aufführen, was darunter zu verstehen ist. Dies richtet sich definitiv an jetzige und zukünftige Konvoileiter, das gesamte Personal der internationalen Projektkoordination sowie alle Führungsrkäfte der Initiative Siglinde e. V.

1. Jeder von uns kümmert sich stets darum, dass der Kern unserer Mission richtig verstanden wird. Das bedeutet, dass wir keine erfundenen, übertriebenen, sich selbst beweihräuchernden  oder sonstige am Zweck der Mission vorbeigehenden Äußerungen anderen Personen gegenüber machen, insbesondere nicht gegenüber den Hilfsbedürftigen, aber auch nicht gegenüber Freunden, Kollegen, Teilnehmern der Projekte, Familienmitgliedern und so weiter.

2. Ein weiterer Kern unserer Sorgfalt ist es, niemals etwas zu versprechen, was wir nicht halten können. Es geht nicht darum, uns in irgendeiner Form als etwas darzustellen, was wir nicht sind, und dadurch dem Leben eine Note der Anstrengung und der Künstlichkeit zu verleihen, sondern wir bewegen uns in der Klarheit unseres Vorhabens, wir stehen zu dem, was wir tun in Namen unserer Mission.

3. Unsere Aufgabe ist es, alles Mögliche und Unmögliche dafür zu tun, dass die Lebensbedingungen der kriegstraumatisierten Menschen sich in ein würdigeres Dasein wandeln. Dies geschieht durch angemessenes, richtiges Anwenden von entsprechenden Technologien und der damit verbundenen Haltung.

4. Auch wird es, wenn wir in eine größere Dimension gehen, jedem von uns abverlangt, all diejenigen Tätigkeiten oder Lebensgewohnheiten zu hinterfragen bzw. zu ändern, die uns oder unserem Projekt Schaden zufügen können. Der Atemtrainer, der sich jeden Abend heimlich besäuft; der Manager, der seine Kinder schlägt; der Konvoiteilnehmer, der stets gegen die Regeln verstößt, um einiges zu nennen - er sollte diese Handlungen auf den Prüfstein legen und für sich entscheiden, was angesichts dieser Verantwortung, in der er Teil ist, Sinn macht oder auch nicht, und danach handeln.

5. Bitte beachtet auch alle die Regel, dass jedweder Kontakt zur Presse und zu öffentlichen Medien allgemein ausschließlich von dem dafür vorgesehenen Entscheidungsgremium der Initiative Siglinde e. V. vorbehalten bleibt. Jeder ist aufgerufen dazu, Vorschläge zu machen, die er umsetzen möchte, aber Freigabe erteilt die entsprechende Abteilung in der Initiative Siglinde e. V.

6. Des Weiteren obliegt es den Führungskräften sowie den Konvoileitern in ihrer Verantwortung, missverstandene Ideen der anderen über unsere Arbeit direkt zu korrigieren, also keine Missverständnisse einfach zuzulassen. In einer wirren Welt werden oft Dinge und Themen miteinander verglichen, die nichts mitsammen zu tun haben. Und gleichzeitig ist nicht von jedem Menschen zu erwarten, dass er sich in der angemessenen Vernunft befindet, bezüglich der exakten Differenzierung von Umständen denken und handeln zu können.

7. Es ist der Konvoileiter, der die Verantwortung für sein Team und sein Handeln zu 100 Prozent hat. Ein humanitärer Einsatz unterliegt festen Grundlagen, die lange erprobt sind und eingehalten werden. Wir reden hier nicht von einer demokratischen Veranstaltung, sondern eher von einem für eine gewisse Zeit festgelegten Verhalten, dem man sich verpflichtet. Dies sollte durch die Konvoileiter aufs äußerst Genaue mit ihren Teams besprochen werden. Die erprobten Verfahrensweisen bilden die Grundlage, auf der Entscheidungen in den Humanitär-Einsätzen getroffen werden.

Viele Grüße
Hans