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Kapitel 11: Konvoi Führerschein

Der Konvoi-Führerschein

Die wichtigsten Regeln
für korrektes Fahren im Konvoi

 

Inhalt

0 Vorwort                                              
A Ausrüstung für jedes Fahrzeug    

B  Regeln für korrektes Fahren         
     und Verhalten                                 

C  Was tun bei Konvoi-Trennung?
     Korrektes Vorgehen Schritt für    
     Schritt                                               

C.1 Korrektes Verhalten im
       Konvoi/KL                                    
C.2 Korrektes Verhalten des/der
       Verirrten                                         
C.3 Korrektes Verhalten des
       Suchtrupps                                     

 

D  Gut gewappnet für alle Fälle     

D.1  Position bekannt                         
D.2  Position nicht bekannt               
D.3  Personenschaden                       
D.4  Sachschaden                                
D.5  Bedrängnis/Bedrohung             
D.6  Entführung                                  


E   Signale und ihre Bedeutung                                  


Abkürzungen:  
KL = Konvoileiter,  
VM = Vordermann,  
HM = Hintermann
0. Vorwort

Liebe Konvoi-Teilnehmer,

zugegeben: Auf den ersten Blick sind es ganz schön viele Regeln, die zu kennen und zu beachten sind. Ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortungsbewusstsein für die ganze Gruppe ist gefordert. Bitte bedenkt: Alles dies dem möglichst zügigen, reibungslosen Nerven sparenden Ablauf der Fahrt. Aber am wichtigsten ist die Sicherheit von Euch allen.

Tragt daher dieses Konvoi-Führerschein ständig bei Euch (Nicht im Auto lassen): dies ist ein Muss!

Danke für Euer Engagement!

Unterstützung Osteuropa e.V.    

A: Ausrüstung für jedes Fahrzeug

Bitte intakt und greifbar im Auto aufbewahren!

Kompletter Satz an Straßenkarten, möglichst detaillierter  Maßstab
Verbandskasten: unbedingt mit  sehr viel Verbandsmull, Jod, Wundreiniger, Blutstiller)
 Mittel gegen Durchfall, Verstopfung, Zahnschmerzen,Schiene für Arm und Bein (bei Bruch)
 Warndreieck
 Werkzeugkasten
 Reserverad
 Starterkabel
 Voller 5-Liter- Reservekanister
 1 Ltr. Öl
 Wasser (Scheibenwischanlage, Kühler)
 Frostschutz für Spritzwasser
 Abschleppseil
 Warnblinklampe
 Warnweste
 Taschenlampe inkl. neuer      Batterie
 Eisschaber
 Eisspray
 Reservelampen für alle
 Beleuchtungselemente
 Kompressor zum korrigieren
 den Reifendrucks
 Schneeketten*
 Klappspaten
 Streugut (Sand, Split)
 ein Mann**
 Verpflegung
 Ausrüstung für Not-
 Übernachtung im Auto: Schlaf-
 sack, Isomatte, Decke


 Die üblichen Papiere
 Farbkopie von Personalausweis/Reisepass, Führerschein,  Kfz-Schein, grüne Versicherungskarte (für Bosnien) von der    KFZ-Versicherung.
      Bitte diese Papiere in einemanderen KFZ lagern!


*Zu Punkt 21 oben: Jede(r) muss in der Lage sein, die Schneeketten allein auf die Antriebsräder auf- und abzuziehen.

**Zu Punkt 24 oben: Zur Sicherheit der Frauen sollten bei allen Fahrten Männer dabei sein. Ggf. auch Security-Leute.

Hier noch einige Anmerkungen:

1. Alle Konvoiteilnehmer müssen alle Handhabungen der Autos beherrschen (z.B.: Türverriegelung, Innenlicht usw.)

2. Jedes Equipment ist in Live-Umgebung zu testen (z.B. Schnee-
ketten am eigenen Auto)!  

3. Grundsätzlich soll jeder Konvoi-Mitfahrer in der Lage sein, den Konvoi
allein ans Ziel zu leiten. D.h. jeder Teilnehmer verschafft sich einen Überblick anhand des Kartenmaterials und der Streckenbeschreibungen.

4. Beim praktischen Fahrtraining ist noch das Fahren mit Schneeketten zu üben.

5. Wasch-Anlage: bitte beachten, das Konzentrat im Winter auf niedrigere Temperatur einzustellen.  

6. Anhand der Windgeschwindigkeit lässt sich die Abkühlung der Temperatur errechnen: 1 Knoten Wind (=1.8 km/h) entspricht einem Grad.

7. Route: Es müssen Alternativ-Strecken dem Kartenmaterial beiliegen.

9. Auch das Back-Office benötigt das Kartenmaterial (Straßenkarten usw.)

10. Bei extremen Wettersituationen (starker Schneefall) muss vor Abfahrt eine Erkundungsfahrt durchgeführt werden. Personal und Vorgehensweise werden vom KL bestimmt.

11. In jeden Fahrzeug sitzen mindestens 2 Personen.

12. Die Aufgaben des Beifahrers sind vor allem diese: Funk und Handy bedienen, Kartenmaterial lesen, Ausfüllen der Benzin- und Mautliste in der Mappe. Außerdem ist mit dem Beifahrer ein schneller Fahrerwechsel möglich.  

Achtung: Konvoi-Ausweis!
Jeder Konvoi-Teilnehmer braucht einen Konvoi-Ausweis mit Foto, spätestens eine Woche vor dem Konvoi im Vereinsbüro bei Bert beantragen.  Der Ausweis ist für die Dauer des aktuellen Konvois gültig, also hinterher wieder abgeben, für jede Fahrt neu beantragen. B. Regeln für korrektes Fahren und Verhalten

Bitte beachtet, dass alle Regeln für die gesamte Zeit des Konvois gelten: Der Konvoi beginnt bei Abfahrt am heimatlichen Treffpunkt und endet erst nach der Aktion in Bosnien bei Wiederankunft am heimatlichen Treffpunkt. Alles dazwischen ist rund um die Uhr Konvoizeit! Während der gesamten Konvoizeit herrscht absolutes Alkoholverbot, und es gibt keinen „Feierabend“! Jeder muss in der Lage sein, kurzfristig auf Posten zu sein, und wenn es mitten in der Nacht ist!

1. Gefahren wird in einer vom Konvoileiter festgelegten, festen Fahrzeug-Reihenfolge. Diese Reihenfolge bleibt über die Dauer des Konvois bestehen.

2. Jeder achtet auf seinen Vorder- und Hintermann.

3. In jedem Fahrzeug sind funktionierende, eingeschaltete Kommunikationsmittel (komplett aufgeladenes Handy, Funkgerät mit genug Reservebatterien) griffbereit. Bitte beachten: die Funkgeräte haben eine Reichweite von 1 km.

4. Bei Verlassen des Fahrzeugs – auch wenn’s nur kurz ist -  immer alles abgeschlossen halten (Tür, Fenster...! und Schlüssel mitnehmen!
5. Keiner entfernt sich allein vom Konvoi! Es gibt keine Grund, dies zu tun! Keinen! Sondern: den KL bitten, KL
sagt o.k., dann zu zweit z.B. auf Toilette
gehen.

6. Keine Pinkelpause in freier Natur!

7. In Kroatien auch tagsüber mit Licht fahren (sonst Strafe).  

8. Geschwindigkeitsbegrenzungen befolgen!

9. Die langsamen Fahrzeuge fahren vorn, die schnellsten hinten. Der Langsamste bestimmt also das Tempo.

10. Immer an den VM anschließen im Konvoi, sowohl beim Fahren als auch beim Stehen. Gültige Verkehrsregeln einhalten.
10.a Fremden Fahrzeugen die Möglichkeit zum Überholen geben. Also Lücken schaffen, damit übrige Autos die Kolonne sicher überholen können.  

11. Wenn Konvoi steht, auf befahrenen Straßen Warndreieck aufstellen.  

12. Nach Korrektur eines groben Fehlers bei einem Teilnehmer ermittelt der KL schnellstmöglich, was los war, um die Sache zu klären. Dann setzt er geeignete Maßnahmen ein, damit sich der Fall nicht wiederholt.

13. Zivilisten am Straßenrand – nicht stehen bleiben, Fenster öffnen oder reden, sondern einfach weiterfahren. Auch nicht zulassen, dass ein anderer aussteigt. Schwierig ist es bei Unfällen/Pannen o.ä., diese können fingiert sein – aber Grundregel: weiterfahren.
Einige Beispiele:
14. Anhalter werden nicht mitgenommen.
15. Auch bei niemandem ins Auto steigen.
16. Kein Tauschhandel am Auto. (siehe auch D).

17. Wenn Kontrolle, die nicht eindeutig polizeilich ist, o.ä.:  Fenster nur einen kleinen Spalt öffnen, Ausweise zeigen lassen (Uniform ist noch keine Garantie). Keine Originalpapiere (Ausweis usw.) aus der Hand geben (Anmerkung: Kopien der Papiere sind anderen Autos). Wenn es ganz komisch erscheint, Telefonnummer des Präsidiums verlangen, dort anrufen und ermitteln, ob dieser Mensch wirklich Polizist dort ist. Im Idealfall ist ein Dolmetscher im Auto. (siehe auch D).   


„Bitte Ihren Ausweis!“  heißt in etwa:
“Molba (oder: molim) joj legitimacia“.

18. Bei Orientierungsschwierigkeiten: Konvoi bleibt stehen. KL bestimmt
2 Personen, ggf. mit Dolmetscher, die mit 1 Auto die Gegend erkunden. Dabei Funkverbindung halten. Das Fahrzeug kehrt dann im Regelfall zum Konvoi zurück. Allerdings kann der Konvoileiter je nach Situation  entscheiden, ob der Suchtrupp an Ort und Stelle bleibt oder den Konvoi zum Suchtrupp hin lotst.  

19. Nach Ampel, Kreuzung usw. ggf. rechts ranfahren und aufeinander warten, bis alle wieder zusammen sind.

20. Mautstelle/Grenze: durchfahren, danach sofort sammeln.

21. An Grenzen herrschen  besondere Sicherheitsmaßnahmen. Daher: Fotoverbot, Funkverbot!

22. Wenn ein Fahrzeug zur Kontrolle rausgewunken wird, bleiben die VMs baldmöglichst stehen;  die HMs fahren vorbei, informieren den KL (perm. Lichthupe usw.)  und bleiben an geeigneter Stelle stehen.

23. Der KL bestimmt Pausen in Absprache mit den Teilnehmern.

24. Jeder entscheidet, wie lange er am Steuer sitzt und mit wem er fährt. Die empfohlene Lenkzeit beträgt 3 Stunden.

25. Empfehlenswert ist ein ADAC-Plus- Schutzbrief. Noch prüfen, ob auch für Kroatien /Bosnien/ Slowenien gültig.

26. Nach Grenzen und Mautstellen
alle sammeln, bevor es weitergeht.  
Idealerweise auch nach Ampeln und Kreuzungen, sofern dies möglich ist.

27. Ein Teilnehmer des Konvois braucht den Sanitäts-Grundkurs. (bei ADAC, AOK usw.). Er weist die Konvoiteilnehmer in 1 Std. vor dem Konvoi ein.

28. Es sollten folgenden Telefonnummern in jedem Fahrzeug zur Verfügung stehen: Rettungsdienste, Ärzte, EUFOR, (European Forces), Polizei und sonstige Sicherheitsdienste. Außerdem das Back Office. C. Was tun bei Konvoi-Trennung?
Korrektes Vorgehen Schritt für Schritt

Beispiel: Ein oder mehrere Autos hat/haben sich von der Gruppe entfernt. Dies kann z.B. durch falsches Abbiegen bei schlechter Sicht durch Dunkelheit, Nebel, dichtes Schneetreiben oder starken Regen passieren.

C.1 Korrektes Verhalten im
Konvoi/KL  

1. Wer’s bemerkt: möglichst sofort selbst den „Verirrten“ anfunken, auf seinen Fehler aufmerksam machen und zum Halten aufordern!

2. Danach sofort Handy/Funkinfo an KL.

3. Permanente Lichthupe nach vorn bis zum KL weitergeben. Lichthupe, bis der KL rechts am Straßenrand bzw. an geeigneter Stelle steht!
 
4. Dicht anschließen der Fahrzeuge: Nun steht der ganze Konvoi.

5. Der Letzte stellt im vorgeschriebenen Abstand ein Warndreieck auf.

6. Der KL ermittelt die Situation. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, siehe eigener Abschnitt D!

7. Je nach Situation: Der KL bestimmt einen Suchtrupp: 2 Personen in einem Auto. Beim Suchtrupp wie auch beim wartenden Konvoi sollte mindestens ein Mann sein. Wenn dies nicht möglich ist, dann 2-3 Frauen losschicken.

8. Während der Suchaktion hält der Suchtrupp Funkverbindung mit dem KL.
9. Der Konvoi bleibt stehen (Alle Konvoi-Teilnehmer bleiben bei möglicher Gefahrensituation im abgesperrten Auto), bis der Suchtrupp mit dem Verirrten wieder zurückgekehrt ist!

10. Entwarnung durch den KL an alle.

11. Warndreieck einsammeln.

12.  Wieder in der Reihenfolge formieren und weiterfahren.

13.  Sobald es geht, ermittelt der KL den Grund des Fehlers beim Verirrten, weiter siehe Abschnitt A/Punkt 12.

C. 2 Korrektes Verhalten des/der Verirrten:

Sicher ist sicher! Um den Zeit- und Nervenverlust für alle Beteiligten gering zu halten und selbst in einer geschützten Position zu bleiben, gelten für alle „Ausreißer“ ein paar einfache Regeln.

Der Verirrte...
hält schnellstmöglich an und
parkt mit verriegelter Tür und
   geschlossenen Fenstern.
Er steigt nicht aus (!),
informiert den KL (notfalls einen anderen Teilnehmer) per Funk/Handy,
rührt sich nicht vom Fleck und
wartet, bis der Suchttrupp ihn
   erreicht hat.

Nur im Ausnahmefall darf er Passanten bitten, ihm ihr Handy zu leihen (Beispiele: Handy defekt, kein öffentliches Telefon in der Nähe). Keinesfalls aber bewegt er sich selbst, um den Konvoi zu suchen!  

Auch bei mehreren verirrten Autos alle an Ort und Stelle bleiben, keinesfalls einen eigenen Suchtrupp los-schicken, um den Konvoi zu suchen!

C.3  Korrektes Verhalten des Suchtrupps

Der Suchtrupp wird vom KL bestimmt. Er besteht aus 2 Personen (mindestens ein Mann oder 2-3 Frauen) in einem
Auto. Beide halten ständig Kontakt mit dem KL! Der Verirrte hat dem Suchtrupp/dem KL die Route mitgeteilt, die er gefahren ist. Der Suchtrupp folgt dieser Route.  

Bei unklarer Lage, d.h. eventueller. Gefahrensituation: an der Stelle vorbeifahren, dabei die Situation
checken, dann wenden und ggf. halten bzw. bei Gefahr zurück zum Konvoi fahren. Immer umgehend Info an den KL!

Achtung: Suchtrupps rücken nur auf Anweisung des KLs aus! Keine Eigenaktionen, z.B. wenn sich mehrere Autos verirrt haben!
Ein Suchtrupp wird auch als Scout eingesetzt, z.B. um die Situation auf der weiteren Strecke zu prüfen oder bei Orientierungsschwierigkeiten die richtige Route zu finden.
D Gut gewappnet für alle Fälle

In C wurde beschrieben, wie bei Konvoitrennung und klarer Situation grundsätzlich vorzugehen ist. Im Normalfall wird sich ja der Verirrte schnell selbst melden oder ein Teilnehmer schlägt sofort Alarm, wenn der Vorder- oder Hintermann auf einmal fehlt.

Doch was tun, wenn ein oder mehrere Fahrzeuge fehlen und die Lage völlig unklar ist? Hier gilt es für den Konvoileiter, schnell zu ermitteln, was los ist. Erst dann leitet er die geeigneten Schritte ein.

Der KL nimmt jetzt mit dem/einem Vermissten per Funk oder Handy Kontakt auf und ermittelt den Standort und die Situation.

So wird die Position korrekt erfragt:
Wie weit gefahren?
Wie oft abgebogen? In welche
Richtungen?
Wie lang waren die Zwischen-
strecken zwischen dem Ab-
biegen?
Welche markanten Punkte am
jetzigen Standort?

Nochmals die Verirrten an ihr korrektes Verhalten erinnern, siehe C.2.  

Zur Erinnerung: intakte, griffbereite Kommunikationsmittel (Funkgerät, Handy) können lebenswichtig sein! In schwierigen Gegenden oft und regelmäßig Funkverbindung halten! Es ergeben sich jetzt die beiden folgenden Möglichkeiten:

D1  Position bekannt, alle sind wohlauf

Situation: Die Position des oder der fehlenden Fahrzeuge ist bekannt.
Über Handy oder Funk konnte der/die Betreffenden lokalisiert werden. Alle Beteiligten sind gesund und munter.

Beispiel: falsches Abbiegen

Maßnahme: Der KL schickt einen aus 2 Personen in 1 Auto bestehenden Suchtrupp aus. Vorher unbedingt nochmals Kommunikationsmittel prüfen. Der Suchtrupp folgt der Route, die der oder die Verirrten genommen haben, bis er sie trifft. Er informiert den KL und fährt mit dem/den Verirrten zurück zum Konvoi. Wenn dem Suchtrupp etwas unklar ist, bleibt er sofort stehen und kontaktiert den KL!
Weiter siehe C, Schritt 7.   


D2  Position unbekannt

Situation: Die fehlenden Autos können nicht lokalisiert werden. Damit ist wahrscheinlich auch die Situation, in der sich der/die Verirrten befinden, nicht klar. Das bedeutet a oder b:

a) zum Beispiel falsches Abbiegen, Handy und/oder Funk funktionieren nicht. Sonst nichts passiert.
Maßnahme: wie D1.

Notfall! Siehe D.3 – D.6


D3 – D.6: Notfälle und Gefahren


Beispiel: Nachts auf der Landstraße liegt jemand am Straßenrand: Notfall oder Falle?  

In solchen unklaren Fällen gilt für den Suchtrupp: an der Stelle vorbeifahren, dabei die Lage checken, dann wenden und ggf. halten bzw. bei Gefahr zurück zum Konvoi fahren. Immer umgehend Info an den KL!

Die Notfälle können natürlich auch beim vollständigen Konvoi auftreten, hier gelten die gleichen Maßnahmen. D3 - Notfall 1: Personenschäden

Beispiel: Verletzungen (Unfall), Erkrankungen

Maßnahme:
- Suchtrupp: Position und Situation (Schwere) ermitteln, Info an KL. Ggf. Unfallort sichern.  

KL oder Suchtrupp: Sofort Sanitäter/Arzt benachrichtigen! Möglichkeiten: Krankenhaus, Notarzt,  EUFOR (European Forces)... Oder notfalls Bauern/Passanten fragen. Gleichzeitig erste Hilfe leisten.
   
Bei Autounfall siehe auch 6.d
D4 - Notfall 2: Unfall mit Sachschäden

Maßnahme:
Suchtrupp: Position und Situation (Schwere) ermitteln, Info an KL.
Unfallort sichern.
KL oder Suchtrupp: Polizei, EUFOR (European Forces), oder auch ADAC benachrichtigen.


D5 - Notfall 3: Bedrängnis oder Bedrohung

Beispiel: falsche Polizeikontrolle, sonstige Gauner, Straßensperre

Maßnahmen:
Suchtrupp: Position und Situation (Schwere) ermitteln, Info an KL.  

Bei Zivilisten nicht anhalten, sondern weiterfahren, siehe B.17.
wenn schon von weitem erkennbar ist, dass hier was nicht stimmt: möglichst wenden und zurückfahren.

Bei Uniformierten vorsichtig stehen bleiben. Siehe A. 14 oben.
3 Anzeichen für eine fingierte Polizeiaktion sind z.B.:
Zivilkleidung oder gemischte   
      Kleidung aus Zivil- und Militär
      bereich
zeigt keinen Ausweis
keine Polizeiautos in Sicht.
Üblich ist: 1 Polizeiauto, 2 Polizisten.

Ermitteln: Was wollen die? Was wird kontrolliert? Normalerweise soll man seinen KFZ-Schein, Führerschein vorlegen und den Grund seines Aufenthaltes nennen. Möglich sind auch weitere,
logisch nachvollziehbare Gründe. Wenn Zweifel über die Korrektheit der Kontrolle bestehen: nur Kopien der Papiere zeigen und Originale nicht aus der Hand geben. Gut zu wissen, was angemessene Beträge für Tickets sind – hier kann beim Konsulat oder der Botschaft nachgefragt werden.

Im Zweifelsfall EUFOR, Polizeistation anrufen und den evtl. „falschen“ Polizisten dort mit einem Ansprechpartner verbinden.

Die „richtige“ Polizei konfisziert keine Hilfsgüter (z.B. nach zu schnellem Fahren)!

Aber die bosnische Polizei darf Auto beschlagnahmen und dich verhaften (Noch zu ermitteln, wann sie das tun darf).  

Ebenfalls noch zu ermitteln: Was darf die serbische Polizei tun – was nicht?

Falls es ein falscher Fuffziger ist, ihm dies sagen: „Du bist ein falscher Polizist, du kannst mich gern verhaften, aber dann kommst du dran!“

Der KL entscheidet, ob durchgefahren wird. Wir lassen uns von niemandem drängen.

Am besten ist, wir kommen gar nicht erst in diese heikle Situation!
Der KL informiert sich vorab bei der Polizei über die Strecke, ob es dort reguläre Kontrollen gibt – und vor allem, ob es Überfälle oder ähnliches gab. Nun auch prüfen, woher er die Info hat (Info nur gehört oder auch geprüft?) und wann er dort zuletzt gefahren ist.

Wenn die Situation nicht sicher ist und auch nur die Vermutung einer Unsicherheit besteht, fahren wir dort gar nicht oder nur mit Polizei-/Militär-schutz!

Exkurs: Wie in unsicheren Gebieten gefahren wird
Ein Scoutfahrzeug mit 2 Pers. fährt ca. 10 – 15 km voraus. Gibt dann das Okay für den Konvoi zum Folgen. Die restlichen Autos folgen – Funk und Handy natürlich intakt und griffbereit in jedem Auto.
Hier wird in der Regel nach Karte gefahren. Der KM-Zähler wird auf Null gestellt, in beständigem Tempo gefahren. So können Distanzen und Routen berechnet bzw. rekonstruiert werden.

Der härteste Fall, der uns begegnen kann, ist der besoffene, unter Drogen (LSD, Captagon, Amphetamine) stehende Psychopath. Durch die Drogen spürt er seine Angst nicht.
Wenn Flucht nicht möglich ist, gewünschte Dinge aushändigen und Leben schützen.
Bei Kontakt mit zwielichtigen und gefährlichen Typen gilt:
Ruhig verhalten
keine schnellen Bewegungen (sitzen bleiben)
sachlich und
freundlich bleiben.
D6  - Notfall 4: Entführung

Maßnahme: sofort Meldung an Polizei, EUFOR, Zeitungen...
Alle weiteren Maßnahmen hängen vom Einzelfall ab.

Es ist ein Muss: Jeder Konvoiteilnehmer hat seine Kopien seiner Papiere mit einem Foto von sich bei einem anderen im Auto gelagert!

E  Signale und ihre Bedeutung

1 ►Permanente Lichthupe

= Signal von hinten nach vorn in der
Reihenfolge der Autos

= Bedeutung:
Es ist was los, schnellstmöglich an
geeigneter Stelle halten!.
Das Signal nach vorn bis zum KL
weitergeben.  
Danach Warnblinkanlage durch VM:
Bestätigen, dass man das Signal des
HMs empfangen hat.


2 ►Kurz Warnblinkanlage des VMs    

= Signal von vorn nach hinten

= Bedeutung:
Konvoileiter prüft: Sind alle da?
Darauf selbst Lichthupe geben und
damit bestätigen: Alles klar, bin da.  
Danach selbst Warnblinkanlage
betätigen und auf Lichthupe des
Hintermanns warten usw. bis zum
letzten Fahrzeug. Dieser informiert
unaufgefordert den KL.
 
3 ►Warnblinkanlage permanent -         
Fahrzeug steht.

Sonst Blinksignale wie „normale“ Straßenverkehrsordnung. Bitte alle rechtzeitig blinken vor dem Abbiegen, rechts ranfahren, rechtzeitig in die Abbiegespur einordnen usw.!!